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Doppelt Unsterbliche


Der märchenhafte Glaube an Menschen, die auf geheimnisvolle Weise unsterblich sind und ohne zu altern durch alle Zeiten auf dieser Erde leben können, ist uralt, er kennt die unterschiedlichsten Ausformungen in Verschiedenen Kulturen. Betrachten wir hier jene römisch-germanischen Legende, deren Ursprünge vermutlich bis nach Karthago, Assyrien und Babylonien zurückweichen und die im deutschen Mittelalter und in der italienischen Renaissance in den Kreisen unserer Gemeinschaft ihre Wiederbelebung fanden.

Der Begriff „doppelt“ unsterblich erklärt sich aus dem zugrundeliegenden kosmologischen Glaubensgefüge, der Ilu-Lehre: Das ewige Leben in den Welten des Jenseits hat jeder Mensch auf jeden Fall (auch jedes Tier und jede Pflanze, alles was lebt), auf der Erde kann er sich jedoch

nicht wiederverkörpern. Eine „Reinkarnation“, welche die Auslöschung des persönlichen Ich-Bewußtsein bedeuten würde und damit den Tod des eigentlichen Wesens, gibt es nicht; abgesehen von spezifischen, quasi magisch "vororganisierten" Einzelfällen (welche mit der verbreiteten Reinkarnationstheorie jedoch nichts zu schaffen haben).


Über das ewige Leben in den Welten des Jenseits hinaus, besitzen einige wenige Menschen auch das „unendliche“ Leben im Irdischen. Diese sind die „doppelt Unsterblichen“, die Erinherier und die Venustöchter. Sie sind die seltene Ausnahme, die zahlreiche Voraussetzungen verlangt.


Das besondere kosmologische System zu erörtern, kann hier nicht der Platz sein; siehe dazu Jovian-Offenbarung, Ilu Ischtar und/oder Karthager-Buch.


Wie wir wissen, führt ein weiter Weg von Mythen und Sagen der Vergangenheit bis in unsere Gegenwart. Verschiedene Grundlagen, deren Quellen in erster Linie die Archive der Wiener Templer- Erbengemeinschaft und des venezianischen Ordo Bucintoro sind, deuten auf Dinge hin, die auch unmittelbar in der gegenwärtige Zeit an Bedeutung gewinnen könnten - jedenfalls im Lichte der Glaubenswelt jener alten Ordensgemeinschaften, deren Ziel es war, den Sieg der Göttin Venus (Ischtar) über die Mächte der Finsternis zu fördern und schließlich - in einem neuen Zeitalter - die Errichtung eines gesamtabendländischen IMPERIUM NOVUM mit zu bewirken. Dazu war namentlich im Kreise des Ordo Bucintoro die Vorstellung bedeutsam. in einem doppelten Sinne unsterblich zu sein, um zeitlich unbegrenzt handeln zu können.


Offenbar stand am Anfang des "Wegs" das Erwerben umfangreichen theoretischen Wissens. Vieles davon ist heutzutage nicht mehr zugänglich, obschon zumindest in Italien noch Originalquellen erhalten sein könnten. Der praktische "Weg" ist sodann für Frauen und für Männer unterschiedlich. Zunächst soll jedoch über das Grundsätzliche gesprochen werden.


Es gibt nichts – weder in dieser noch in der jenseitigen Welt – was nicht gewissen biologischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen wäre, wenn auch die „Naturgesetze des Jenseits“ ganz andere sind als die allgemein bekannten des Diesseits. Es gibt nichts, was sozusagen einfach „ein Wunder“ wäre, mag es dem diesseitigen Menschen auch wundersam vorkommen. Aus der Sicht einer höheren Erkenntnis hat all dies seine ganz und gar schlüssige Ursache. So hat auch die „doppelte Unsterblichkeit“ nichts mit „Wunder“ zutun, sondern folgt klaren, logischen „biophysikalischen“ Gesetzmäßigkeiten: Der grobstoffliche Erdenleib ist nur für einen begrenzten Zeitraum haltbar. Daher das Altern hier auf der Erde und schließlich das irdische Sterben.


Der Grobstoffleib auf Erden ist bekanntlich nach dem Muster des innenliegenden ewigen himmlischen Leibs (quasi "Astralkörper") aufgebaut. Nach eben diesem Muster erhalten wir später, nach dem Sterben auf Erden, im Jenseits einen andersstofflichen Körper - eben der Stofflichkeit der jenseitigen Welt gemäß. Das ist unser normaler Weg: Im Erdenleben haben wir nach der Vorlage des inneren "Astralkörpers" unseren hiesigen Grobstoffleib. Dieser verfällt mit zunehmendem Alter und stirbt endlich. Mit unserem "Astralkörper" beziehen wir eine jenseitige Welt, wo sich um unseren "Astralkörper" ein für die dortige Stofflichkeit passender Leib entwickelt. Falls wir von dort in eine andere Jenseitswelt überwechseln - denn derer gibt es viele verschiedene -, verändert sich auch wieder die Art der stofflichen Umhüllung des "Astralkörpers." In die grobstoffliche Erdenwelt können wir zwar zeitweilig als Geistwesen, jedoch nicht körperlich zurückkehren. Es gibt ja kein Re-in-Carno = Zurück-ins-Fleisch -Reinkarnation-, denn dazu müßten wir erneut sterben und wieder zu bewußtseinslosem Samen im „Meere des Schreigens“ werden (siehe: Ilu Ischtar u. Karthager-Buch). Wenn manche Menschen sich "reinkarniert" wähnen, so beruht dies auf einem Irrtum, der mit Ursache und Wirkung des Träumens im Schlafe zu tun hat.


Es gibt jedoch kein erneutes Sterben, auch verlieren wir unsere Ich-Bewußtsein nicht wieder. In ein einmal durchlaufenes Stadium gibt es nie ein Zurück. Diesen Gesetzmäßigkeiten ist alles unterworfen; auch die Einherier und die Venustöchter bilden da keine Ausnahme. Bei ihnen werden jene Gesetzmäßigkeiten indes auf besondere Weise wirksam. Darüber soll nachstehend näher gesprochen werden.


Das Besondere der „doppelt Unsterblichen“ ist ja zunächst einmal, daß sie über einen andauernd funktionstüchtigen Grobstoffleib verfügen. Dadurch können sie während de facto unbegrenzter Zeiträume physisch auf der Erde wirken. Die Frage ist nun: Wo kommt der Grobstoff her, den die Einherier und die Venustöchter zur andauernden Jungerhaltung oder zum mehrfachen Wiederaufbau ihrer Grobstoffleiber brauchen? Es kommt ja nichts aus dem Nichts – weder im Diesseits noch im Jenseits. Hier wie dort ist die Gesamtsumme an Stoff und Energie immer gleichbleibend einhundert Prozent. Diese einhundert Prozent sind naturgemäß nicht vermehrbar. Also muß das Zusätzliche, was den „doppelt Unsterblichen“ notwendig ist, quasi mobilisiert werden. Wie das geschieht, sei im folgenden betrachtet.


Wenn ein Mensch auf der Erde stirbt, verläßt der Astralkörper den irdischen Grobstoffleib, welcher beerdigt oder verbrannt und so oder so dem Einhundert-Prozent-Kreislauf der irdischen Stofflichkeit wieder zugeführt wird. Davon kann der werdende Einherier oder die werdende Venustochter nichts nutzen. Im Gegensatz zur Annahme irdischer Wissenschaft enthält der menschliche Grobstoffleib jedoch nicht ausschließlich allgemein auf der Erde verbreitete Stoffe, sondern auch eine spezielle Bindesubstanz, die nicht durch etwas anderes ersetzt werden kann. Diese muß daher für die „doppelt Unsterblichen“ auf magische Weise angezogen werden – denn jene Bindesubstanz ist besonders wichtig. Sie bewirkt die Haftung des Grobstoffleibs um den "Astralkörper." Im Laufe der Jahre verbraucht sich die Qualität dieser Bindesubstanz, was einen wesentliche Ursache des physischen Alterns ist. Denn die göttliche Lebenskraft wird geht vom Jenseits her in den "Astralkörper" hinein, nicht in den Grobstoffleib. Vom "Astralkörper" wird sie dann an den irdischen Leib weitergegeben. Wenn die Bindung sich lockert, läßt also auch die Zufuhr von Lebensenergien für den Erdenleib nach. Die irdischen Verhältnisse bewirken im Laufe der Zeit eine Veränderung des Grobstoffs, wodurch die Bindung an den "Astralkörper" sich lockert. Dadurch ergibt sich eine Wechselwirkung: Der Erdenleib kann nicht mehr so fiel Lebensenergie aus dem "Astralkörper" entnehmen wie früher. Der Kreis schleißet sich: Der Astralkörper registriert, daß der Zeitpunkt des Ablegens des Grobstoffleibs naht, der Mensch also demnächst irdisch sterben wird, um sich im Jenseits erneut zu verkörpern. Die Logik der jenseitig/diesseitigen Gesetzmäßigkeiten nimmt ihren Gang.


Für die „doppelte Unsterblichkeit“ ist also die andauernd ausreichende Verfügbarkeit jener Bindesubstanz vonnöten. Ist diese Verfügbarkeit gegeben, so kennt auch der Erdenleib kein Altern und kein Sterben mehr.


Die göttliche All-Macht sind die beiden Iluhe, das weibliche und das männliche Ilu. Alle Stofflichkeit kommt aus dem männlichen Ilu, alle Energie kommt aus dem weiblichen Ilu. Für jedes Schöpfertum, das stets aus Stoff plus Kraft hervorgeht, müssen diese beiden also zusammenkommen. Das gilt sowohl im großen wie im kleinen. Im kleinen heißt es: Frau und Mann, gewissermaßen als Vertreter der Iluhe, müssen zusammenkommen.


Die bewußte Bindesubstanz ist ein Stoff, sie kommt daher aus dem männlichen Ilu. Die Wirkung dieser Bindesubstanz ist aber eine Kraft, sie kommt daher aus dem weiblichen Ilu. Auch zum „Transport“ der Bindesubstanz ist Energie notwendig, welche wiederum aus der weiblichen Kraft kommt. Von den drei notwendigen Faktoren: Stoff, Betrieb und Transport, sind also zwei vom Weiblichen und eine vom Männlichen abhängig. Einfach ausgesprochen: Mann und Frau brauchen einander, um „doppelte Unsterblichkeit“ zu erzielen. Zumeist heißt das: Der Mann auf dem Einherierweg braucht eine ihm dabei helfende Frau; die Frau auf dem Weg zur Venustochter braucht einen ihr dabei helfenden Mann. Anders ist es nicht möglich. Die Verfahrensweisen können allerdings verschiedenartig sein. Neben dem üblichen und besten Weg, dem der körperlichen Sexualmagie, ist auch der Weg über einen spirituellen Sexus nicht ausgeschlossen, doch auch dabei ist die reale Beteiligung beider Geschlechter unerläßlich.


Der erste Schritt des Wegs, ohne den weiter nichts möglich wäre, geht immer von der Frau aus, denn sie muß zunächst die nötige „Transportenergie“ heranziehen – sei es für sich selbst oder für einen Mann. Dieses Anziehen der Energie bewirkt die Frau mittels ihrer „magischen Saiten“, also durch ihre langen Haare. Die irdischen Frauenhaare sind ja die grobstofflichen Gegenstücke der innenliegenden Astralhaare, welche Schwingungen empfangen und aussenden können. Es gibt verschiedene, leicht variierende Möglichkeiten, wie die Frau so die notwendigen Schwingungen heranziehen und in sich aufspeichern kann.


Dazu ist manches in Schilderungen überliefert, die wiederzugeben an dieser Stelle aber zu weit führen würde.


Als nächstes ist es am Manne, für sich – oder für eine Frau – den stofflichen Teil zu besorgen. Dazu ist ein sehr merkwürdig anmutender Vorgang vonnöten, der den Völkern der Antike und namentlich den alten Germanen noch gut vertraut war („Einherier“ ist ja ein germanisches Wort), heutzutage jedoch schwer begreifbar erscheint: Der Mann muß die unsichtbaren Konzentrate der Stofflichkeit aus der Natur „holen“, in dem er sich in Wäldern oder Tälern, an Bergen oder auf See bis zur Erschöpfung körperlich verausgabt. Er wird in Mondnächten laufen, unter der Mittagssonne klettern u.s.w.. Dreimal muß er inmitten unberührter Natur den Zustand der physischen Erschöpfung erreichen, dann im Grase liegen oder im Sand und mehr Stoffe anziehen, als es unter normalen Gegebenheiten der Fall wäre. Zwischen den beiden „Erschöpfungsläufen“ dürfen höchstens zwei Tage liegen.


All solches geschieht, nachdem der Mann bereits die Kraftschwingungen aus der Frau erhalten hat. Vier Tage lang nach seinen „Erschöpfungsläufen“ darf der Mann keinen Geschlechtsverkehr haben, sofern er die zusätzlich aufgenommenen Grobstoffe für seinen eigenen Einherierweg haben will. Möchte er diese aber an eine Frau für deren Venusweg übergeben, so muß er sich bis spätestens 14 Stunden danach mit ihr im Liebesakt mindestens zweimal hintereinander vereinigen.


In dem nun erreichten Stadium sind die diesseits/jenseits-naturgesetzlichen Voraussetzungen geschaffen. Die erste von drei Wegetappen ist gemeistert.


Die zweite Etappe ist zwischen Frau und Man sehr unterschiedlich. Für sie spielt sie sich in der Verinnerlichung ab. Sie muß ihre Liebesfähigkeit stärken, ihre Schönheit besonders pflegen, alle Weiblichkeit ausbauen. Er hingegen muß seinen Kampfesmut erproben, sich gefahren aussetzen, jede physische Angst überwinden.


Die dritte Etappe des Wegs kennt eine Weggabelung: Auf der einen Seite ist der sexualmagische, auf der anderen derjenige des „spirituellen Eros“.


Der traditionelle und sichere Weg ist der des besten Menschentums, der Weg der Liebe und des sexualmagischen Vorgangs. Frau und Mann haben nun die Qualitäten ihres jeweiligen Geschlechts auf das reinste kultiviert. Dies für zum Weg durch die „Goldene Pforte“. Unbedarfte, welche nicht alle Vorbedingungen gut und recht erfüllen, werden auf der Schwelle dieser Pforte zergehen. Deshalb wurde deren letztes Geheimnis allein jenen mitgeteilt, die zuvor davon haben überzeugen können, daß sie für diesen Weg rundum reif sind.


Dies ist - der Überlieferung folgend - der höchste Weg, den Menschen gehen können, der Gipfel der Vollendung für die, die durch das Irdische gingen. Sie werden das ewige und auch das unendliche Leben haben, sich in allen Welten des Jenseits ebenso verkörpern können wie auch zu jeder Zeit auf der Erde. Sie werden aber auch ununterbrochen darhier verweilen können – ohne zu altern, ohne Krankheit und ohne das Sterben je kennenzulernen – denn die Schwelle des Sterbens haben sie ja bereits lebend überschritten beim Weg durch die "Goldene Pforte."


Ihre irdischen Grobstoffleiber werden sich den inneren Mustern der "Astralkörper" mehr und mehr angleichen. Dies bedeutet, daß auch eine Verjüngung stattfinden kann, je nach dem, in welchem irdischen Alter ein Mensch die "Goldene Pforte" durchschritt.


Neben dem soeben skizzierten Weg gibt es wohl auch einen solchen des rein spirituellen Eros.


Über diesen ist wenig an Wissen erhalten, er galt auch als ein vager und unsicherer, nur in Einzelfällen führt er scheinbar zum Ziel. Auch dieser Weg birgt offenbar gewisse Gefahren. Der spirituelle Weg galt allein dort als angebracht, wo das Lebensalter schon zu weit fortgeschritten ist, um die sexualmagischen Vorgänge erfolgreich vollziehen zu können.


Hat es die "Doppelt Unsterblichen" wirklich gegeben? Das hieße gleichsam: Gibt es sie noch? - Wer mag es wissen!




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